Mozartwoche 2016 in Salzburg

Wer das neue Jahr mit einer musikalischen Reise beginnen möchte, sollte einen Kurztrip nach Salzburg unternehmen. Dort wird vom 22. bis zum 31. Januar die Mozartwoche durchgeführt, eine Veranstaltung, die seit 1956 jährlich im Geburtsmonat des großen Komponisten stattfindet. Das Musikfestival gehört zu den Highlights im internationalen Konzert-Veranstaltungskalender. Kenner wissen, dass es sich für die Mozartwoche lohnt, auf den Winterurlaub in der Südsee zu verzichten.

Mozartwoche 2016 – Klassik vom Feinsten

Am 27. Januar, zu Wolfgang Amadeus Mozarts 260. Geburtstag, befindet sich die Mozartwoche im winterlich verschneiten Salzburg bereits im vollen Gange. Nirgends sonst werden Mozart-Fans so viele Orchester- Kammer-, Solistenkonzerte, Vorträge und Lesungen geboten wie an diesen Tagen. Besucher haben die Qual der Wahl, denn neben den Wiener Philharmonikern treten zahlreiche namhafte Solisten, Dirigenten und Ensembles auf.

Die Mozartwoche 2016 wird ganz im Zeichen der Chor-und Orchestermusik stehen. In dieser Zeit werden nicht nur Mozart-Stücke aufgeführt, sondern zusätzlich auch Werke von Komponisten, die auf irgendeine Weise in Verbindung mit ihm standen. Allen voran Felix Mendelssohn Bartholdy, der ebenfalls zu Lebzeiten als Wunderkind gefeiert wurde und deshalb heute noch gelegentlich als „Mozart von Hamburg“ bezeichnet wird.

Salzburger Mozartwoche – die Highlights

Wer glaubt, das Covern und Remixen sei eine Erfindung von Popmusikern, der irrt. „Acis und Galatea“ heißt das Meisterwerk von Georg Friedrich Händel, welches Mozart 1788 umschrieb, indem er es musikalisch nach seiner Facon gestaltete. Felix Mendelssohn Bartholdy tat es ihm im Jahre 1828 gleich, weshalb nun drei Versionen der Komposition existieren. Besucher erhalten am 29. Januar im Haus für Mozart die seltene Gelegenheit, alle Fassungen in einem Konzert zu erleben. Durch den Vergleich erfahren die Besucher etwas über den jeweiligen zeitgenössischen Geschmack und die Persönlichkeiten der Komponisten.

Der 26. Januar 2016 sollte ebenfalls dick im Kalender angestrichen werden, weil an diesem Tag die Sinfonia concertante es-Dur für Violine, Viola und Orchester im Großen Saal der Stiftung Mozarteum aufgeführt werden wird. Nicht nur für die Musiker wird es eine große Ehre sein, auf Mozarts Original-Instrumenten spielen zu dürfen. Auch die Zuschauer erfahren jenen vollen, weichen Klang, wie ihn nur die Geigen alter Meister hervorbringen können. Zu wissen, dass Mozart sie einst selbst in den Händen hielt, sorgt für einen zusätzlichen Gänsehautfaktor.
Zu den großen Highlights gehören ebenfalls die English Baroque Soloists mit dem Monteverdi Choir, welche am 22. Januar im Großen Festspielhaus unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner das Mozart Requiem aufführen werden.

Es gibt kaum eine Veranstaltung, in der nicht ein großer Name vertreten ist, seien es die Wiener Philharmoniker oder Starpianisten wie András Schiff, Mitsuko Uchida oder Radu Lupu. Und es lohnt sich ebenfalls, dem Kinderorchester Beachtung zu schenken, wenn dieser am 31. Januar in der Stiftung Mozart Mendelssohns Lieder ohne Worte oder Mozarts Klavierkonzert in D-Dur aufführen wird. Oft ist es der Nachwuchs, der es in besonderer Weise vermag, jene Frische und Begeisterung beim Spielen zu verströmen, welche vielleicht auch der junge Mozart bei seinen ersten Aufführungen ausstrahlte.

Unser Highlight-Kalender für die Mozartwoche 2016:

  • 22. Januar: Mozart Requiem im Großen Festspielhaus
  • 26. Januar: Sinfonia conertante es-Dur für Violine, Viola und Orchester im Großen Saal der Stiftung Mozart
  • 29. Januar: Acis und Galatea-Trilogie im Haus für Mozart
  • 31. Januar: Mozart Kinderorchester in der Stiftung Mozart

Der Mozart-Effekt – warum seine Musik unsterblich ist

Warum bringt die Musik von Mozart auch noch im 21. Jahrhundert zum Schwelgen, Weinen und Staunen? Trends kommen und gehen, doch die Klänge des Meisters berühren Menschen auf der ganzen Welt nach wie vor. Dass der kleine Wolfgang Amadeus kein gewöhnliches Kind war, bekam sein Umfeld schon früh zu spüren. Im Alter von vier Jahren beherrschte er mehrere Instrumente. Mit dem Abklimpern von Noten hielt der junge Mozart sich erst gar nicht lange auf, er komponierte lieber selbst. Ein angepasster, braver Streber war der „Wolferl“ keineswegs. Schon als Kind legte er eine Persönlichkeit an den Tag, die jeden in seinen Bann zog. Seine vielschichtige, phantasievolle, mitunter vorlaute Art sorgte regelmäßig für Verblüffung. Im Alter von sechs Jahren gab Mozart sein erstes Konzert am Hofe der Kaiserin Maria Theresia. Als er fertig war, sprang er der adeligen Dame munter auf den Schoß und gab ihr aus vollem Herzen einen Kuss auf die Wange. Statt pikiert zu sein, war sie dem kleinen Jungen sofort verfallen.

So wie Mozart die Menschen in seiner Umgebung verzauberte, verzaubert bis heute seine Musik. Experten sprechen vom „Mozart-Effekt“. Ein Phänomen, das bereits intensiv erforscht wurde. Beim Hören seiner Stücke fühlen sich Testpersonen leistungsfähiger, glücklicher und vitaler. Man muss noch nicht mal eine „Testperson“ sein, um zu spüren, dass Mozarts Werke nicht nur unverwechselbar schön sind, sondern auch wie ein Antidepressivum wirken. Menschen aus aller Welt – ganz gleich welcher Kultur, Gesellschaftsschicht oder Glaubensrichtung sie auch angehören – wissen um die magische Kraft seiner Musik. Nicht wenige Eltern lassen ihr Baby die Kleine Nachtmusik oder Teile aus der Zauberflöte zum Einschlafen hören, weil sie davon überzeugt sind, dass ihr Kind dadurch klüger, zufriedener und selbstbewusster wird.

Mozart ist überall – Ihr Kurztrip durch Salzburg

Selbstverständlich gibt es in Salzburg kaum eine Ecke, in der man nicht auf irgendeine Weise Mozart begegnet. Zuallererst wäre da natürlich Mozarts Geburtshaus, das in der Getreidegasse 9 steht.

Mozart Geburtshaus in Salzburg © Eva Schuster - FreeImages.com

Mozart Geburtshaus in Salzburg © Eva Schuster – FreeImages.com

26 Jahre lang lebte Familie Mozart in einer kleinen Wohnung im 3. Stock. Heute befindet sich in den Räumen, in denen der kleine Wolferl einst spielte, schlief und Unsinn anstellte, ein Museum, das sich ganz dem großen Komponisten widmet. Weil es so viel über ihn und sein Leben zu erfahren gibt, befindet sich in Mozarts Wohnhaus, welches die Familie 1773 am Hannibalplatz bezog, ein weiteres Museum. Beide Gebäude gehören zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs, sodass eine Wartezeit am Eingang oft nicht zu vermeiden ist.

Natürlich gibt es in Salzburg auch einen Mozartplatz samt überlebensgroßer Bronzestatue. Als das Standbild am 4. September 1842 feierlich enthüllt wurde, waren die beiden Söhne Franz Xaver und Karl Thomas anwesend. Im Jahre 2005 wurde die Statue aufwändig gesäubert und restauriert.

Ein nicht ganz so überfüllter, aber ein wenig verwunschener Ort ist das Zauberflötenhäuschen im Garten der Stiftung Mozarteum. Es heißt, dass Mozart in dem kleinen Holzpavillon einen Teil seiner berühmten Oper geschrieben haben soll. Vielleicht entwickelte er darin auch die Figur des kauzigen, aber liebenswerten Papageno. Als heimlicher Star der Oper bringt er bis heute die Zuschauer zum Lachen. Die Künstlerin Hilde Heger war so fasziniert von dem unbekümmerten Vogelfänger, dass sie 1960 eine phantasievolle Brunnenfigur nach ihren Vorstellungen von ihm anfertigte. Der Papagenobrunnen auf dem kleinen, etwas versteckten Pagagenoplatz gehört zu den beliebtesten Werken der Künstlerin.

Wer Salzburg besucht, darf sich getrost auf eine kräftige Dosis Mozart einstellen. Seine Musik ertönt in zahlreichen Shops und Cafés in Endlosschleife und es gibt kaum ein Produkt in den Souvenir-Läden, auf dem nicht sein Konterfei abgebildet ist. Natürlich kommt man auch an den Mozartkugeln nicht vorbei, die von verschiedenen Herstellern in fast jedem Geschäft angeboten werden. Wer sich allerdings das Original auf der Zunge zergehen lassen möchte, findet die wirkliche Mozartkugel nur in der Konditorei Fürst. Die feinen Pralinen aus Nougat, Pistazie und Marzipan werden dort seit 1890 von Hand hergestellt. Mangels Schutzrechten gibt es unzählige Nachahmer-Produkte, die alle von sich behaupten, die „echte Mozartkugel“ zu sein. Ob das Original von Fürst tatsächlich die beste Nascherei von allen ist, kann natürlich auch jeder selbst herausfinden, indem er sich einfach durch sämtliche Versionen probiert – natürlich in angemessenem Abstand, um Überzuckerung zu vermeiden …

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