Sicher im Flugzeug mit Kindersitz und Co.

Wenn im Flugzeug bei Start und Landung die Anschnallzeichen aufleuchten und aus den Bordlautsprechern die Aufforderung „Please fasten your seatbelts“ ertönt, dann ist klar, was gefordert ist: Alle Passagiere sollen sich mit dem Gurt sichern. Das gilt in besonderem Maße für mitreisende Kinder, da diese bei Turbulenzen oder heftigem Abbremsen der Maschine (z. B. bei abgebrochenem Start) schwerwiegendere Verletzungen im Vergleich zu Erwachsenen davontragen können.

Und doch: Die Sicherungsmaßnahmen von Kindern an Bord von Flugzeugen unterliegen keiner international einheitlichen Regelung; alle Airlines legen ihre Sicherheitsstandards individuell fest. Umso wichtiger ist es für Eltern, sich vorher zu informieren und selbst die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Je nach Alter des Kindes kann es sich hier um folgende Sicherheitssysteme bzw. -maßnahmen handeln:

  • die Buchung eines eigenen Sitzplatzes für das Kind
  • die Verwendung eines Autokindersitzes
  • die Verwendung einer Sitzerhöhung
  • die Verwendung eines CARES-Kinderrückhaltesystems

Babys und Kinder bis zu zwei Jahren können auch auf dem Schoß eines Elternteils sitzend mitreisen – eine Variante, die allerdings nicht mehr empfohlen wird (siehe weiter unten).

Tipp: Da eine entspannte Flugreise mit Kindern schon mit der Anfahrt zum Flughafen beginnt, nutzen viele Kunden mit ihrer Familie günstige Park- und Hotelservices: Eine Übernachtung in direkter Flughafennähe plus Shuttlebus zum Terminal gewährleisten einen komfortablen Start in die Ferien.

Wann muss ich für mein Kind einen eigenen Sitzplatz buchen?

Eltern müssen für jedes ihrer mitreisenden Kinder über zwei Jahren einen eigenen Sitzplatz im Flugzeug buchen. Für Kinder bis zu einer Körpergröße von 125 cm (im Alter von ca. sechs Jahren) sollte ein zusätzliches Sicherheitssystem verwendet werden. Denn: Die Sitzplätze im Flugzeug sind wie jene im Auto auf die Sicherheit von Erwachsenen angelegt! Wir empfehlen: Informieren Sie sich vor Reiseantritt unbedingt bei der entsprechenden Fluggesellschaft, welche Art von Sicherungssystem akzeptiert wird. Dies gilt vor allem für nicht in der EU ansässige Airlines.

Weitere Informationen – zum Beispiel, wie man die für eine Familie idealen Sitzplätze in einem Flieger sichert – finden Sie übrigens in unserem Flugreisemagazin im Beitrag „Fliegen mit Kindern – Vorbereitung ist das A und O“.

Mit Kind auf dem Schoß im Flugzeug?

Wie oben bereits erwähnt, dürfen Babys und Kleinkinder bis zu zwei Jahren normalerweise kostenlos auf dem Schoß von Mutter oder Vater mitfliegen. In diesem Fall muss der Nachwuchs mithilfe des sogenannten

  • „Loop belt“-Rückhaltesystems

gesichert werden – dies ist ein spezieller Schlaufengurt, der am Gurt des Erwachsenen eingeklinkt wird. Viele Eltern entscheiden sich für diese Variante: so wird die Reisekasse geschont, weil kein Extra-Sitzplatz für das Kind benötigt wird.

Doch der „Loop belt“ ist umstritten (und auf Flügen innerhalb der USA daher sogar verboten). Der Grund: Bei unvorhersehbaren Zwischenfällen – beispielsweise „Clear Air Turbulences“, die aus heiterem Himmel auftreten und auch eine schwere Passagiermaschine abrupt mehrere Meter in die Höhe reißen und wieder fallen lassen können – schnellt der Körper des Erwachsenen nach vorne und quetscht das auf dem Schoß sitzende Kind lebensgefährlich gegen den Vordersitz; die Schlaufen des Gurts können zudem in die kindlichen Weichteile schneiden.

Alternativ bieten viele Fluggesellschaften für Kinder bis zu einem Alter von sechs Monaten insbesondere auf Langstreckenflügen ein kostenfreies

  • Babykörbchen

an, in welchem der Säugling auch zusätzlich angeschnallt werden kann. Das Körbchen lässt sich im Flieger vor den „Familiensitzplätzen“ in der ersten Reihe an der Wand befestigen – jedoch ausschließlich dort. Das bedeutet: Sie sollten die Plätze und das Körbchen so früh wie möglich telefonisch oder online reservieren.

Mit Kindersitz, Babyschale oder Sitzerhöhung im Flugzeug

Am sichersten reist Ihr Baby oder (Klein-) Kind in einem vom TÜV geprüften und für die Beförderung mit Flugzeugen zugelassenen Kinderautositz bzw. einer Babyschale auf einem eigens gebuchten Sitzplatz. Diese Kinderautositze oder Schalen können Sie in der Regel nicht bei der Airline leihen oder mieten, sondern müssen sie selbst mitbringen und unter Umständen vor Antritt des Fluges anmelden.

Damit Babyschale oder Autokindersitze im Flugzeug verwendet werden dürfen, müssen sie bestimmte technische Anforderungen erfüllen. Der TÜV Rheinland hat hierfür ein spezielles Prüfzeichen entwickelt. Autokindersitze und Babyschalen, die die offiziellen Kriterien zur Verwendung in Flugzeugen erfüllen, sind an dem auf ihrer Rückseite oder unter der Sitzfläche angebrachten TÜV-Prüfzeichen „For use in aircraft“ zu erkennen.

Viele Modelle folgender Hersteller tragen dieses Zertifikat:

  • Storchenmühle
  • Maxi-Cosi
  • Römer
  • Bébé Confort
  • Kiddy

Eine Sitzerhöhung im Flieger dient vor allem dazu, die für den Sitzplatz zu geringe Größe des Kindes auszugleichen und den Beckengurt vorschriftsmäßig schließen zu können. Die Sitzerhöhung empfiehlt sich vor allem für Kinder unter 12 Jahre, die bereits zu groß für den Kindersitz sind. Auch hier sollten Sie beim Kauf auf das „For use in aircraft“-Siegel achten. Kinder ab 12 Jahre können normalerweise ohne zusätzliche Sicherung – abgesehen natürlich von den Anschnallgurten – mit dem Flugzeug reisen.

Diese Beförderungsarten von Kindern sind zwar mit Kosten und organisatorischem Aufwand verbunden. Eltern sollten jedoch bedenken, dass sie z. B. auch im Auto das Kind ganz selbstverständlich in einem Kindersitz sichern und nicht einfach auf dem Schoß transportieren würden. Das, was Ihr Kind beim Autofahren sichert, ist auch beim Reisen mit dem Flugzeug unbedingt zu raten.

Mit CARES-Kinderrückhaltesystem im Flugzeug

Eine dritte Möglichkeit neben Kindersitz/Babyschale und Sitzerhöhung ist die Verwendung eines sogenannten CARES-Kinderrückhaltesystems (auch bekannt als „Hosenträger“-Gurt). Es ist vergleichsweise günstig, kann platzsparend transportiert werden und ist schnell auf dem Sitzplatz im Flugzeug installiert. Das Rückhaltesystem eignet sich für Kinder

  • im Alter von einem bis vier Jahren
  • mit einem Gewicht von 10 bis 20 kg
  • mit einer Größe von max. 100 cm

Der CARES-Gurt ist sowohl in Flugzeugen deutscher als auch in solchen US-amerikanischer, kanadischer und britischer Luftfahrtunternehmen zugelassen.

 

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Kindersicherheit im Flugzeug: Welche Airline erlaubt was?

Hier möchten wir Eltern abschließend einen Überblick über die größten nationalen und internationalen Fluggesellschaften und ihre Sicherheitsstandards hinsichtlich der Beförderung von Kindern geben:

Lufthansa
Condor
TUIfly
Eurowings
AIR FRANCE
KLM
SWISS
United Airlines
Emirates
Easyjet
Ryanair

Reisen Sie zusätzlich mit Buggy oder Kinderwagen? Dann hilft Ihnen unser Beitrag „Fliegen mit Kinderwagen und Buggy – was darf mit ins Flugzeug?“ weiter.

Wer mit Kind und Kegel in den Urlaub fährt, profitiert von einer möglichst stressfreien Anreise zum Flughafen. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn die Nacht vor dem Abflug im Airport Hotel verbracht wird. Nutzen Sie Park- und Hotelservice (Park-Sleep-Fly) für einen bequemen Ferienbeginn.

Weiterführende Informationen:
www.tuv.com
www.kidsaway.de

Tipp:
Reiserücktrittsversicherung: https://www.park-sleep-fly.net/de/magazin/reisetipps/ist-eine-reiseruecktrittsversicherung-fuer-den-flug-sinnvoll-2/

Verreisen mit Kindern – so gelingt ein stressfreier Urlaub

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