Der Bahnstreik und Alternativen zum Zug

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bläst wieder zum Streik. Millionen, die mit der Deutschen Bahn (DB) verreisen, werden innerhalb der nächsten Tage mit Beeinträchtigungen konfrontiert sein. Den Hintergründen des Streiks gehen wir hier im parken-und-fliegen Blog nach und suchen Alternativen zur Anreise mit der Bahn.

Welche Bereiche werden bestreikt und wann?

  • Güterverkehr ab heute (Mittwoch) 5. November 15:00 Uhr
  • Personenzüge ab morgen Donnerstag 6. November 2:00 Uhr

Wann wird der Streik voraussichtlich enden?

  • Montag 10. November 4:00 Uhr

Somit legen die Lokführer für 100 Stunden die Arbeit nieder. Dies ist der längste Ausstand seit bestehen der DB AG 1994. Aktuell streikt die GDL zum sechsten Mal.

Zum Vergleich: der letzte Streik im Oktober dauerte 60 Stunden.

Worum geht’s?

Die GDL fordert im Wesentlichen:

  • fünf Prozent mehr Gehalt für ihre Mitglieder
  • Gleichzeitige Verkürzung der Arbeitszeit

Letztlich jedoch tobt ein Konkurrenzkampf zwischen den beiden Gewerkschaften GDL und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG um die Vertretung der Mitglieder gegenüber dem Bahn-Konzern. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass die GDL auch Zugbegleiter zum Ausstand aufgefordert hat.

Die Verhandlungen zwischen Bahn und der Gewerkschaft am letzten Wochenende sind geplatzt. Deutliche Kritik wird hier auch an Gewerkschaftschef Claus Weselsky laut. Die Taktik seiner Gewerkschaft: Die Streikdauer sukzessive erhöhen um die eigenen Ziele durchzusetzen. Dabei schwindet jedoch das Verständnis bei Verbrauchern, Wirtschaft und Politik zunehmend.

Bestreikt wird das gesamte Bundesgebiet. Zwar versucht die Bahn ein Drittel ihrer Züge zu betreiben, jedoch können sich Reisende auf starke Behinderungen einstellen. Selbst zum Wochenstart dürfte es dauern, bis sich die Verkehrslage auf der Schiene normalisiert hat. Wer jetzt ein Ticket hat, kann dieses stornieren und sich eine Alternative suchen.

Andere Betreiber und Verkehrsmittel

Auf Regionalstrecken können Fahrgäste zum Teil auf Verkehrsunternehmen wie Veolia „umsteigen“. Auf ausschließlich von der Bahn bedienten Regionalstrecken oder auf Fernstrecken bleibt kaum etwas anderes übrig, als die Schiene zu verlassen.

Im Auto: Wer ein Auto hat, wird jetzt Gelegenheit haben dieses aus der Garage zu holen und selbst zu fahren. Wer nicht selbst über einen PKW verfügt, kann einen Wagen mieten oder sich mit anderen zu einer Fahrgemeinschaft zusammenschließen. Dienste wie Mitfahrgelegenheit bieten hierzu eine Plattform.

Fernbus: Der Bus boomt. Innerhalb der nächsten Tage und am Wochenende wird sich der Trend kurzfristig verstärken. Unternehmen wie meinfernbus bieten Verbindungen von einer Stadt in die nächste.

Ins Flugzeug: Inlandflüge könnten auch ein interessanter Ersatz für’s Zugfahren sein.
Aber Vorsicht: Statt der Flughafen-S-bahn bitte lieber das Taxi, den Bus oder das eigene Auto nehmen.

Wichtig ist, sich rechtzeitig und ausreichend über seine Zugverbindungen zu informieren bzw. eine Alternative zu buchen. Bleibt zu hoffen, dass alle Reisenden gut durch den Streik kommen und dies kein Bild ist, an das wir uns regelmäßig gewöhnen müssten.

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