Herbstspaziergang auf dem Wiener Zentralfriedhof
„Der Tod, das muss ein Wiener sein“, heißt es bei dem berühmten österreichischen Komponisten Georg Kreisler. Und es stimmt, die Wiener Bevölkerung hat eine ganz besondere, sentimentale Beziehung zum Tod. In der „Donaunekropole“ wird dem Sterben noch angemessen gehuldigt – „a schöne Leich“, also ein möglichst stimmungsvolles, üppiges Begräbnis gehört hier schon immer zum guten Ton.
Gerade der Wiener Zentralfriedhof – der mit einer Fläche von fast 2,5 km² und etwa 330 000 Grabstellen zu einer der größten Friedhofsanlagen Europas gehört – ist der perfekte Ort für einen schaurig-schönen Herbstspaziergang: Hier reihen sich pompöse Künstler-Grabmäler, Mausoleen und Präsidentengrüfte aneinander. In neuerer Zeit wurden hier z. B. Falco alias Johann Hölzl, Ernst Jandl und Udo Jürgens bestattet.
Anschließend bietet sich ein Abstecher ins direkt am Friedhof gelegene Bestattungsmuseum an, in dem u. a. kunstvoll gestaltete Urnen und Särge, prunkvolle Bahrtücher und Totenkronen ausgestellt werden – ein spannender Einblick in die Bestattungskultur vergangener Jahrhunderte und von heute. Im Museumsshop lassen sich makabre Accessoires für daheim, beispielsweise eine Lego-Leichentram, Skelett-USB-Sticks und Totenkopf-Nudeln, erwerben.