Entspannt fliegen ist eine erlernbare Kunst

Für Menschen mit Flugangst wird schon eine Stunde Flugzeit zur Ewigkeit. Nach ein paar Stunden sind aber auch viele erfahrene Passagiere angespannt und wollen nur noch eins – aussteigen.

Es gibt eine ganze Reihe von Tipps und Kniffen, um entspannt zu fliegen. Von der professionellen Hilfe beim Überwinden der Flugangst über vorbeugendes Verhalten gegen den Jetlag bis zu Langeweile-Killern und heiterer Gelassenheit, selbst bei Turbulenzen, reichen die Möglichkeiten.

Das hat sich aber ganz seltsam angehört

Wer in ein Flugzeug einsteigt, nimmt meist vielfältige Eindrücke mit allen Sinne auf. Der typische Geruch von Kerosin, Passagierpolstermuff und künstlich umgewälzter Luft mischt sich mit dem sanften Brummen und Vibrieren des gesamten Korpus der Maschine. Das Murmeln der Fluggäste wird von lautem Gepäckfach-Zuklappen unterbrochen und kaum ist der Sitz eingenommen, ertönt jenes charakteristische Piepsen, das zum Anschnallen auffordert.

Wer sich schon in dieser Phase bewusst macht, dass er bis zum Verlassen dieser Flugmaschine eine Vielzahl von Geräuschen, Bewegungen und Gerüchen erleben wird, die es nirgend woanders gibt, hat schon die halbe Miete für das entspannte Fliegen eingefahren.

Das Anlassen der Motoren muss so stark vibrieren, weil die Leistung jedes Triebwerks ungefähr tausend Autos antreiben könnte. Wenn die Räder eingeklappt werden, fährt so viel Gestänge zusammen, wie für die Errichtung eines kompletten Dachsparrens aus Metall benötigt würde.

Hilfreiches vor und während des Fluges

Fast jeder fühlt sich durch langes Sitzen und wenig Bewegung in trockener Luft körperlich angestrengt. Schweres Essen belastet den zwangsweise ruhig gestellten Organismus zusätzlich und so sind leichte Mahlzeiten vor und während des Fluges empfehlenswert. Manche Vielflieger schwören auf vegetarisches Essen, um ihrer Verdauung die Arbeit zu erleichtern. Vegetarische Gerichte kosten im Normalfall nichts extra, müssen aber vorbestellt werden.

Snacks und Knabbereien sind ein guter Flugbegleiter, solange sie fettarm sind. Alkohol und Kaffee sind wenig empfehlenswert, da sie den Körperzellen Wasser entziehen und die trockene Kunstluft in der Flugzeugkabine diesen Effekt verstärkt. Viel Flüssigkeitszufuhr ist vor und während des Fluges ratsam, um entspannt das Fliegen genießen zu können.

Um lange Flugzeiten wie im Schlaf zu überstehen, ist ein gewolltes kleines Schlafdefizit als Flugvorbereitung nicht unsinnig. Um einer eventuellen Genickstarre vorzubeugen, sind aufblasbare „Schlafhörnchen“ ein gutes Mitbringsel.

Ablenkung durch Unterhaltung und leichte Lektüre

Es gibt kaum einen Platz, an dem ein unverbindliches Gespräch mit dem Sitznachbarn leichter aufzunehmen wäre als in der Flugzeugkabine. Der Nutzen für das eigene Wohlempfinden ist nicht zu unterschätzen, da schon der kurze Austausch über Beobachtungen oder Gehörtes ungemein entspannen kann. Wer allerdings nach einem unerklärlichem Klappergeräusch anfängt, sich gegenseitig Geschichten von den spektakulärsten Flugzeugunfällen zu erzählen, tut den Nerven nicht unbedingt einen Gefallen.

Generell vergeht die Zeit in der Flugzeugkabine mit leichter Kost in jeder Beziehung am angenehmsten – seien es die Gesprächsthemen, die Reiselektüre oder Speisen und Getränke. Mancher Sitznachbar unterdrückt seine Flugangst nur gekonnt und bei den ersten Turbulenzen – auf einem Langstreckenflug vielleicht erst Stunden später – ist es um den Magen geschehen.

In den folgenden Untermenüs gibt es einige speziellere Informationen für das entspannte Fliegen in auch solchen Fällen und der leidige Jetlag kann mit ein paar gezielten Verhaltenstipps auf ein Minimum reduziert werden.