Wie Sie einen Langstreckenflug „verkürzen“ können

Die Welt heutzutage ist mobil wie noch nie. Amerika, Karibik, Asien oder Australien – jede Ecke der Welt ist erreichbar geworden. Zwischen dem Einsteigen in das Flugzeug und dem Aussteigen am Traumziel steht aber immer die Herausforderung Langstreckenflug. Die Aufgabe besteht nicht nur darin, eine lange Flugzeit an Bord eines Flugzeuges zu verbringen, sondern oft auch Umstiege, Wartezeiten und die Abholung durchzustehen – zu erstaunlichen Zeiten und an teilweise erstaunlichen Orten.

Langstreckenflüge sind vom Anspruch her eine Königsdisziplin, heitere Gelassenheit zu trainieren. Um diese auch während des langen Fluges zu erhalten, sind einige Verhaltens- und Gedankentipps hilfreich.

Die innere Einstellung für Langstreckenflüge

Wer eine weite Reise mit einem Flug von acht Stunden oder mehr vor sich hat, kann durch die gedankliche Einstellung auf das, was kommt, schon viele Unannehmlichkeiten abschwächen. Das Wissen, dass die Flugzeiten beim Langstreckenflug von den Airlines prinzipiell länger angegeben werden, als sie tatsächlich sind, beruhigt schon vor dem Einstieg.

Bei einer Ost/West-Flugrichtung kann das Vergleichen der Tages- oder Nachtzeit mit der Flugzeugposition das Bauchgefühl sozusagen „erden“. Vor der Reise kann auf einer ausgedruckten kleinen Landkarte mit Zeitzonen die Flugstrecke eingezeichnet werden und später beim Flug immer wieder zur Positions- und Zeitbestimmung heraus geholt werden. So wird die Strecke und Flugdauer für den Geist begreifbar und führt – bei einem Fensterplatz – zum Erkennen von Orten in zehntausend Fuß Tiefe. Ein einmaliges Erlebnis.

Höchst hilfreich, um den Stress von Langstreckenflügen zu vermeiden, sind gedankliche und geistige Techniken, die das Gemüt ausgleichen und das Drumherum ausblenden. Meditation oder autogenes Training verschaffen Gelassenheit und kleine Reisen ins eigene Innere während der Reise.

Wenn Langeweile ihr Hauptproblem während eines Langstreckenfluges ist, die in Extremfällen sogar bis zur Raumangst führen kann, sollten Sie dieser abwechslungsreich begegnen. Paperback-Bücher mit leichter Lektüre zu verschiedenen Themen, Hörbuch, Sprachkurs, Reiseführer, handliche Spielkonsole, Kreuzworträtsel, Stick- oder Häkelarbeit sind viele verschiedene und kleine Dinge, die die Zeit vertreiben und, im Falle von leichter Flugangst, vergessen lassen, wo man sich grad befindet.

Gesundheit und Wohlbefinden über den Wolken

Ein Flugzeugsitz beengt die meisten Passagiere in ihrer Bewegungsfreiheit. Daher ist es wichtig, bequeme Kleidung zu wählen, die nicht zusätzlich drückt, kneift oder unbequem ist. Das gilt auch für die Schuhe, die abgesehen von Start, Landung und beim Umherlaufen am besten ausgezogen werden.

Während eines Langstreckenfluges ändern sich die Temperaturen und die Umwälzfrequenz der Luft. Daher ist die bewährte „Zwiebeltechnik“ ein gutes Mittel, sich anzupassen. Mehrere Schichten aus T-Shirt, dünnem Sweatshirt, leichter Jacke und Flugzeugdecke erfüllen diesen Zweck. Auch hier ist auf die Bequemlichkeit zu achten – die Kleidungsstücke sollten gut übereinander passen.

Das allgemeine Wohlbefinden steigert sich durch viel Flüssigkeitszufuhr. Empfehlenswert sind stilles Wasser, Tee oder Fruchtsaft. Auf Kaffee und Alkohol sollte verzichtet werden, da sie dem Körper Flüssigkeit entziehen. Manche Airlines verteilen zudem mehrmals feuchte Gesichtstücher, die dem Austrockenen der Haut vorbeugen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hält auch den Kreislauf in Gang, der durch gelegentliche Aufstehen und Bewegung zusätzlich angeregt werden sollte.

Langstreckenflüge bergen leider auch die Gefahr, dass sich bei zu geringer Durchblutung Blutgerinnsel bilden, die Thrombose. Darum ist es besonders wichtig, dass sie sich regelmäßig bewegen, den Gang entlang gehen oder kleine „Fitnessübungen“ machen. Denn auch bei gesunden Reisenden kann durch die Belastung des Fluges eine Flugthrombose auftreten. Wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie zur Risikogruppe gehören, empfehlen sich während des Fluges zusätzlich Thrombose-Strümpfe.