Bei Parken und Fliegen sind wir darauf bedacht, unseren Kunden nicht nur einen umfassenden Service für das Parken und Übernachten in Flughafennähe zu bieten, sondern sie auch vollumfänglich zu informieren. Ein Thema, das von großem Interesse ist, lautet: Mit den Kindern in den Urlaub fliegen. In unserem Beitrag „Fliegen mit Kindern – Vorbereitung ist das A und O“ haben wir uns genau damit befasst und die wichtigsten Informationen zur Flugbuchung, zu notwendigen Dokumenten oder zu Flugpreisen zusammen gestellt. Im zweiten Teil geben wir jetzt Tipps, wie Kinder am Flughafen und im Flugzeug beschäftigt werden können.
Wie bereite ich mein Kind auf die Flugreise vor?
Für Kinder ist das Fliegen unheimlich aufregend. Manche haben aber auch Angst davor. Bilderbücher, die Flugzeuge und das Fliegen thematisieren oder entsprechende, kindgerechte YouTube-Videos können dabei helfen, den Nachwuchs auf die Reise einzustimmen.
Tipp: Besonders spannend für Kinder sind auch die mächtigen Jumbo-Jets. Dieser nette Film zeigt, wie der Jumbo-Jet fliegt:
Ihr Kind wird der Flugreise umso freudiger entgegensehen, wenn Sie ihm zusätzlich noch eine kleine Überraschung im Flieger in Aussicht stellen, z. B. einen Schokoriegel oder ein kleines Spielzeug.
Sehr wichtig ist, mit Ihrem Kind die nicht-verhandelbaren Verhaltensregeln auf dem Flughafen zu klären. Es sollte z. B. verstehen,
- dass der Flughafen kein Ort zum Verstecken-und-Fangen-Spielen ist.
- dass es alleine durch den Metalldetektorbogen beim Security-Check gehen muss.
- dass sein Rucksack ebenfalls durchleuchtet werden muss (viele Kinder finden es spannend, wenn man Ihnen erklärt, dass ihr Gepäck von den Mitarbeitern des Sicherheitspersonals im „Fernseher“ angeschaut wird).
Älteren Kindern erklären Eltern, dass diese Vorkehrungen für die Sicherheit am Flughafen und im Flugzeug notwendig sind – natürlich kindgerecht und ohne auf Terrorrisiken hinzuweisen.
Wichtig: Wenn es irgendwie möglich ist, verschaffen Sie Ihrem Kind vor dem Abflug noch ausreichend Bewegung und gehen mit ihm im Flughafen auf kleine Entdeckungstouren – an Bord muss es wieder lange still sitzen. Bei einem Nachtflug schläft ein ausgepowertes Kind natürlich auch wesentlich schneller ein bzw. durch.
Einige Flughäfen haben – teils in Kooperation mit Airlines – dieses Bedürfnis nach Möglichkeiten zum Spielen und Austoben während der Wartezeit erkannt und Spielplätze in ihre Terminals integriert. Am Münchner Flughafen bietet das „Kinderland“ mit Bällebad, Rutsche und Bastelecke beispielsweise zwischen einer und vier Stunden Betreuung. Bei „Mamiweb“ finden Sie eine Bewertung der Familienfreundlichkeit von weiteren Flughäfen in Deutschland.
Wie sichere ich mein Kind im Flugzeug?
Schon Babys dürfen unter bestimmten Bedingungen mit dem Flugzeug verreisen – detailliert gehen wir darauf in diesem Beitrag unseres Flugreisemagazins ein: „Fliegen mit Baby“.
Kinder, die aus dem Säuglingsalter heraus, aber noch keine 2 Jahre alt sind, fliegen auf dem Schoß eines Elternteils mit; 2-Jährige und ältere Kinder bekommen einen eigenen Sitzplatz. Fliegt Ihr Kind auf Ihrem Schoß mit? Dann muss es über einen Schlaufengurt (Loop Belt) an Ihrem Gurt gesichert sein, so lange das Warnzeichen „fasten seat belt“ aufleuchtet. Diese Form des Anschnallens ist jedoch umstritten: Fachleute warnen davor, dass die Kinder im Notfall nicht ausreichend geschützt sind. Bei Start-/Landeabbrüchen oder heftigen Turbulenzen kann das Kind beispielsweise zu einer Art „Airbag“ für den Erwachsenen werden und schwere Verletzungen davontragen.
Wir empfehlen stattdessen ein sog. Kinderrückhaltesystem – das bekannteste ist das „CARES Hosenträger-Gurtsystem“. Oder Sie bringen Ihren eigenen Kindersitz mit. Der Kindersitz fürs Auto ist ausreichend, sofern er mit dem Zertifikat „for use in aircraft“ ausgezeichnet ist. Für den Kindersitz muss ein eigener Sitz gebucht werden, unabhängig vom Alter des Kindes. Dennoch sollten Sie sich vor Antritt der Flugreise bei der jeweiligen Airline über die aktuellen Bestimmungen zur Mitnahme eines Kindersitzes informieren. Weitere Informationen über Kindersitze im Flugzeug finden Sie in unserem Flugreisemagazin.
Was darf und sollte beim Familienurlaub ins Handgepäck?
Nehmen Sie Ihr Baby auf die Flugreise mit, so benötigen Sie sehr wahrscheinlich Babynahrung bzw. heißes Wasser zum Anrühren der Kost. Für das Mitführen von Babynahrung im Handgepäck gelten besondere Regeln.
Eine kleine Reiseapotheke bzw. ein „Notfall-Set“ für dieses oder jene Malheur sollten Sie im Handgepäck in der Passagierkabine dabeihaben. Letztlich muss dieses anhand der individuellen Bedürfnisse Ihrer Familie zusammengestellt werden, mit folgender Liste wollen wir Ihnen jedoch einige Beispiele dafür geben, was sich mit Kindern an Bord eines Flugzeugs besonders häufig als praktisch erweist:
- abschwellende Kindernasentropfen oder Kindernasenspray (oft dürfen Medikamente, die während des Fluges benötigt werden, im Handgepäck mitgeführt werden – dies kann jedoch von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft variieren. Lesen Sie dazu die Bestimmungen auf der Website Ihrer Airline nach)
- Kaugummis, Gummibärchen o.Ä. gegen den Ohrendruck
- Wechselkleidung bzw. mehrere Lagen Kleidung nach dem Zwiebelprinzip (die Wirkung der Klimaanlage im Flugzeug sollte nicht unterschätzt werden)
- Windeln, falls Ihr Kind diese noch braucht
Ansonsten gehören ins Handgepäck des Weiteren natürlich alle Ausweise bzw. Reisepässe der Familie, die Flugtickets sowie Spielzeug, Malstifte und Co. zur Kinderunterhaltung.
Ab dem Alter von 2 Jahren hat Ihr Kind bei den meisten Fluggesellschaften übrigens Anspruch auf das Mitführen von eigenem Handgepäck, einem Kinderrucksack beispielsweise. Überlegen Sie dennoch gut, ob Sie das heißgeliebte Kuscheltier Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes nicht doch lieber in Ihrer eigenen Handtasche verstauen – Kinder vergessen oft, dass sie einen Rucksack oder Ähnliches dabeihaben und lassen das Gepäckstück dann irgendwo liegen.
Wie beschäftige ich Kinder an Bord?
Dass Kinder, wenn möglich, im Flugzeug am Fenster sitzen sollten, versteht sich von selbst – mit dem Aus-dem-Fenster-Schauen sind viele während der Flugreise über einen langen Zeitraum beschäftigt. Sollte der Blick aus dem Fenster doch irgendwann langweilig werden, ist es gut, aufs Lieblingsspielzeug zurückgreifen zu können. Um Rücksicht auf die anderen Fluggäste zu nehmen, aber natürlich auch, um die eigenen Nerven zu schonen, sollten Eltern allerdings darauf achten, dass ihre Kinder nur geräuscharmes Spielzeug mit an Bord nehmen. Ideal sind Puppen und Stofftiere.
Für die Kleinsten eignen sich außerdem:
- Pappschachteln und Verpackungen (kommen flach zusammengefaltet ins Handgepäck und können an Bord wieder „zusammengebaut“ werden)
- Knisterpapier oder Luftpolsterfolie
- Pfeifenreiniger (können zu lustigen Formen oder Tieren gebogen werden)
- Malerkrepp (einseitig klebend und wieder ablösbar)
- da Familien mit Kleinkindern normalerweise Sitzplätze in der ersten Reihe mit mehr Beinfreiheit zugewiesen bekommen, gibt es dort auch Platz zum Krabbeln und Spielen auf dem Boden
Für ältere Kinder passen:
- Stifte und Ausmalblätter (besser keine dicken Ausmalbücher mitnehmen, da diese im Handgepäck doch sehr ins Gewicht fallen)
- mp3-Player und Hörspiele
- Bilderbücher
- Puzzles
- kindgerechte Spiele auf Mamas/Papas Handy oder Tablet (Ton herunterdrehen oder ganz ausschalten bzw. dem Kind Kopfhörer zur Verfügung stellen)
Einige Airlines halten für Kinder auch kleine Überraschungs-Sets bereit, und auf Langstreckenflügen gibt es normalerweise auch ein Video-/Audio-Programm speziell für Kinder.
Fällt das Sitzenbleiben gar zu schwer, dürfen Eltern mit ihren Kindern auch aufstehen und sich im Gang die Beine vertreten, sobald das Anschnallsymbol erloschen ist. Lassen Sie Ihr Kind jedoch nicht unbeaufsichtigt im Flugzeug herumlaufen. Ein letzter Tipp: Fühlt sich ein Elternteil unwohl beim Fliegen oder leidet sogar an Flugangst, sollte das Kind besser beim anderen, entspannten Elternteil sitzen, da sich die negative Stimmung sonst auf den kleinen Passagier überträgt.
Wenn Sie also einige Umstände berücksichtigen, welche auf Kinder einen großen Einfluss haben, sowie frühzeitig mit der Planung beginnen, wird die gemeinsame Flugreise von Ihrem Kind im besten Fall als großes Abenteuer empfunden werden, und es wird wahrscheinlich auch beim nächsten Urlaub gerne in den Flieger steigen. Ein guter Anfang ist unserer Erfahrung nach die flughafennahe Übernachtung (Park-Sleep-Fly):
Weiterführende Links:
Travelbook: Der erste Flug mit Kids – 33 Tipps
Weltwunderer.de: Ich packe meinen Koffer – Gepäckbestimmungen inbesondere für Familien auf Flugreisen
Erfahrungsbericht: Protokoll eines Fluges mit Kleinkind